Im meinem Zug sitzt jeden Morgen ein Mann mit seiner kleinen Tochter (seit kurzem mit zwei Töchtern). Ich bewundere ihn immer ein wenig, denn dieser Vater geniesst offensichtlich die Zeit, die er mit seinen beiden Töchtern hat. Letzhin hat er zum Beispiel mit ihnen folgendes Spiel gemacht: Eines der beiden Mädchen sass ihm gegenüber und hat den Kopf auf seine Knie gelegt. Gemeinsam haben der Vater und das andere Töchterchen nun auf ihrem Rücken imaginäre Kuchen gebacken, Omletten gekocht und Suppen geschnätzelt. Der Vater hat das kochende Kind z.B. aufgefordert das Salz zu nehmen. Das Kind hat den imaginären Küchenschrank geöffnet und etwas rausgenommen. Dann hat der Vater davon über den Rücken gestreut und dabei mit den Fingern leicht auf den Rücken geregnet (für das liegende Kind gab das eine liebevolle Massage). Gemeinsam haben sie überlegt, was es für den Kuchen noch braucht, haben Früchte aus ihrem unsichtbaren Kühlschrank geholt und sie dann mit Schneidebewegungen auf dem Rücken zerschnitten. Offensichtlich hat das den drei grossen Spass gemacht - und uns auch beim Zuschauen!
Als Gegenbild: Auf dem Rückweg habe ich dann auch eine Mutter mit dem Sohn beobachtet. Er war schon etwas grösser (vielleicht 2. Klasse), aber ich denke, er wäre auch noch im fantasievolle Alter. Hier sah das Bild ganz anders aus. Der Junge hatte ein Handy in der Hand, die Mutter sass gegenüber. Immer wieder versuchte die Mutter in Kontakt zu kommen, aber das störte natürich das Spiel des Jungen. Er gab deshalb nur kurze Antworten. Die Kommunikation schlief ein.
Ja, die Fantasie kann man anregen, indem man mit dem Kind zusammen in unsichtbare Welten einsteigt - gerade im Zug, wo es sonst langweilig wäre. Elektronische Medien verhindern das nachhaltig.
Ich werde dazu gleich eine neue Kategorie von Ideen erstellen (kleine Fantasiespiele)
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