Die letzen beiden Tage habe ich mich intensiv mit dem Buch "Schwierige Kinder gibt es nicht" von Henning Köhler auseinandergesetzt. Es gibt da einige interessante Gedanken drin, z.B:
Kinder sind eigentlich ein Geschenk aus der Zukunft. Sie haben eine Idee der Zukunft in sich und möchten diese Idee werden. Deshalb ist es überhaupt nicht sinnvoll, die Kinder an unsere Gesellschaft anzupassen, denn so verhindern wir die Evolution der Menschen. Also Hände weg von allen noch so gut gemeinten erzieherischen Zwängen und auch von Fördermassnahmen. Das Kind trägt seine Begabungen in sich und hat das Interesse, alles was es dazu braucht zu lernen - man muss ihm nur Vertrauen, Anerkennung und Zeit schenken.
Es ist gut möglich, dass das Kind heute mit seinem Verhalten aneckt, denn es entwickelt sich ja auch nicht für heute, sondern für morgen!
Kinder haben ihre Eltern gewählt. Sie vertrauen sich uns ganz an, in der Hoffnung, dass wir ihnen helfen ihre innere Idee zu werden. Wir sind also genau die richtigen Eltern für unsere Kinder, und niemand kennt das Kind so gut wie wir, ganz egal, was alle Fachleute sagen. Also Mut, liebe Eltern. Vertrauen wir unseren Gefühlen und stehen wir für unsere Kinder ein!
Ich glaube, es gäbe eine wirkliche Revolution, wenn wir das erst nähmen. Nur schon das Schulssystem. Es ginge nicht mehr um "Wissen einfüllen". Es gäbe wohl keine Noten mehr, keine Prüfungen, keine Zwänge. (Es gibt übrigens einige Schulen in der Schweiz, die so funktionieren - mit Erfolg, z.B. die Monteranaschule bei St Gallen)
Aber auch zuhause. Wenn es nicht mehr notwendig wäre, dass wir Erwachsenen den Kinder Dinge beibringen, weil wir denken dass braucht das Kind für die Zukunft - wieviele Streitereien wären da meinem Sohn und mir erspart geblieben!
Das Buch hat mir aber auch noch ein Stückchen der Antwort auf meine Frage geliefert, weshalb einige Kinder das Interesse an der Welt verlieren. Wenn sie mit einer inneren Idee auf die Welt kommen (die ja nicht bewusst ist), und darin nicht unterstützt werden (weil wir z.B. denken, für die Zukunft unserer Kinder sei aber ein guter Schulabschluss wichtig), fühlen sich diese Kinder irgendwie immer ein wenig unverstanden oder abgewiesen. Kein Wunder ziehen sich zurück!
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