Eine wichtige Fähigkeit in der Emotionskompetenz ist es, dass man bei sich und andern die Gefühle erkennen kann. Es gibt viele Möglichkeiten, das zu fördern. Hier einige Ideen dazu:
Bei Geschichten und Filmen gemeinsam besprechen, wie es den Personen geht.
Was fühlen sie? Weshalb wurde... wütend? Woran hat man das gemerkt?
Bilder und Fotos betrachten
Falls Sie Heftchen abonniert haben, schauen Sie sie mit den Kindern gemeinsam an und fragen Sie sich, was wohl die Menschen auf den Bildern gerade fühlen.
Dasselbe kann man natürlich auch schriftlich als Hausaufgabe auftragen
Andere Menschen beobachten
Setzen Sie sich gemeinsam auf eine Bank im Dorf. Besonders geeignet ist dieses Spiel auch für Wartezeiten z.B. an Bushaltestellen. Beobachten Sie die Menschen.Wie geht es ihnen wohl? Wer ist in Eile? Wer sieht traurig aus? Wer geht besonders fröhlich.
Vielleicht können Sie sich auch Geschichten ausdenken warum einer so fröhlich ist.
Achtsamkeitsübungen (mind. 4 – 6 Wochen lang täglich üben!)
Einen Wecker stellen auf 2 min oder länger. Beobachte in der Zeit etwas ganz genau. Versuche die Gedanken wirklich dabei zu haben. Wenn sie abschweifen, kehr zurück. Urteile nicht. Wenn Urteile kommen, lass sie ziehen und beobachte wieder. Gefühle, die dabei entstehen beobachtest du einfach und lässt sie wieder ziehen. Es gibt bei dieser Übung kein richtig oder falsch!
Streiche während dieser Zeit immer wieder über deine Oberlippe und spüre.
Spüre 2 min deinem Atem nach. Versuche nur zuzuschauen, nichts zu verändern
Sei 5 min lang eine Kamera. Du filmst alles. Schau so, wie wenn du alles zum ersten mal siehst.
Suche 3 Blumen (oder Gewürze oder Duftöle) uns stell sie ein. Setz dich dazu und schliesse die Augen. Nun rieche an jeder Blume und stell sie dir vor.
Hol dir drei verschiedene Lebensmittel aus der Küche. Schliess die Augen und versuche sie ganz langsam. Was geschieht im Mund? Welche Gedanken hast du? Was verändert sich?
Setz dich mit geschlossenen Augen hin und höre, welche Geräusche da sind.
Nimm 3 Gegenstände. Schliesse die Augen und taste diese Gegenstände ganz genau ab. Was spürst du? Worin unterscheiden sie sich? Wie fühlst sich das Material an? Die Form?
Nimm ein rohes Ei uns versuche es auf die Spitze zu stellen (auf einem flachen Tisch!). Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf?
Spiel Mikado und beobachte dabei deine Gedanken.
Validieren
Versuche in einem Streit oder später, wenn du dich wieder beruhigt hast folgende Fragen zu beantworten:
Beobachte, was die andere Person im Moment fühlen könnte. Gehe dabei davon aus, dass seine Gefühle echt sind.
Beschreibe das Gefühl des andern ohne es zu bewerten.
Was könnte dem andern jetzt gut tun? Hilf dem andern, gib ihm z.B. Ein Taschentuch wenn er weint, tröste ihn, beruhige ihn...
Naikan-Übung
Wenn du mit jemandem Streit hattest, setz dich am Abend hin, nimm dir 5 min Zeit und schreibe drei Punkte auf:
Was habe ich dieser Person Schlechtes getan?
Was habe ich dieser Person Gutes getan?
Was hat diese Person mir Gutes getan?
Die 4. Frage (was hat mir diese Person Schlechtes getan) nicht aufschreiben!
Ohne Worte
Versucht mal eine halbe Stunde lang ohne gesprochene Worte auszukommen – wie wenn jemand plötzlich taub geworden wäre. Könnt ihr trotzdem noch miteinander sprechen oder verstummt ihr ganz? Wie fragt man wohl etwas? Wie argumentiert man? Wie sagt die Mama, dass nun alles ins Bett sollen?
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