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AutorenbildChristine

Ich finde vor lauter Streit meine Liebe zu meinem Kind nicht mehr...

Ich kann mich noch gut erinnern: Nach einem sehr heftigen Streit mit meinem Sohn in einer Zeit, in der wir es eh schon sehr schierig hatten miteinander, da warf ich mich weinend aufs Bett. Innerlich verfluchte ich ihn und mich gleichzeitig, aber ich fand keinen Ausweg aus der Situation. Im Gegenteil, ich hätte ihn am liebsten in ein Heim gebracht, weggeschickt. Alles war nur noch schlimm und ich sah keine Besserungsmöglichkeit mehr - er nervte einfach nur noch.

Trotzdem musste ich ja irgendwie weitermachen - und weil ich die Erfahrung hatte, dass mir ein Tagebucheintrag manchmal gut tut, nahm ich also meine Stift, und schrieb los. Ich begann mit allem, was mich aufregt. Ich schrieb mir einfach den Frust von der Seele, benutzte auch ziemlich unschöne Worte dazu.

Normalerweise finde ich nach einer Weile wieder meine Vernunft und kann über die Situation nachdenken und so zu einer Lösung kommen. Aber diesmal war es anders. Ich musste feststellen, dass ich keine Sympathie mehr empfand für meinen Sohn. Die Liebe zu ihm war mir irgendwie in den ständigen Streitereien und im sonstigen Stress abhanden gekommen...

Glücklicherweise blinkte in meinem Kopf ein Hinweis auf: Zauberfragen. In einer Weiterbildung hatten wir nämlich mal den Lösungsorientierten Ansatz durchgenommen, und da habe ich gelernt, dass es oft hilft, eine andere Sicht einzunehmen. Meine Zauberfrage war: Was schätze ich denn an meinem Sohn? Ich musste ziemlich überlegen, aber dann floss es nur so aus mir heraus: Dass er ehrlich ist und man ihm vertrauen kann, dass er eine so tolle Fantasie hat, mich aufheitert mit seinen Spässen.....

Und plötzlich war sie wieder da, die Liebe zu meinem Kind, das mir ja vertraut und darauf angewiesen ist, dass ich als Erwachsene vernünftig reagiere. Und mit der Liebe kamen auch die Lösungsmöglichkeiten - und gewisse Sachen waren auch plötzlich gar nicht mehr so schlimm.


Wenn also auch du mal in einer Situation steckst, wo dir die Liebe zu deinen Nächsten abhanden kommt, so gehe wie folgt vor:


  1. Schreib dir den Frust von der Seele.

Man kann auch einer guten Freundin alles anvertrauen oder eine Frust-Zeichnung machen.

2. Frag dich, was du an deinem Kind ganz besonders magst

Es kann eine Weile dauern, bis dir die postiven Seiten deines Kindes wieder in den Sinn kommen, denn dein Hirn ist momentan aufs Negative konzentriert. Aber es gibt bestimmt schöne Seiten an deinem Kind!

3. Wenn du die tollen Seiten wieder entdeckt hast, schreibe auch sie auf.

4. Und falls dir Lösungen einfallen, denke sie durch und mach sie mit dem Kind ab.


5. Macht mal wieder etwas gemeinsam, was euch Spass macht!


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