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AutorenbildChristine

Das Hirn lernt nur das, wofür wir es brauchen

Die aktuelle Gehirnforschung hat rausgefunden, dass sich unser Hirn ständig weiter entwickelt. Es lernt das, was wir häufig tun und vergisst, was wir nicht brauchen. Das heisst, wenn Kinder vor dem Computer sitzen, lernen sie einfach vor allem das: sitzen und klicken im rechten Moment. Es hat sich deswegen bereits das Gehirnareal. das für den Daumen zuständig ist, vergrössert. Gerade für kleinere Kinder ist das ein grosses Problem. Jede Stunde, die sie vor Bildschirmen verbringen fehlt ihnen um Motorik, Feinmotorik und Sprache zu entwickeln, um sich eine Vorstellung der Welt zu machen und zu üben sich in dieser Welt zurechtzufinden.


Mir kommen dazu mehrere Erlebnisse in den Sinn:

  • Schüler die erschrecken, wenn sie das erste Mal kämpfen. Das tut ja weh! In den Kampfgames war das nicht so. Und sie sind auch gar nicht so geschickt, wie sie es sich aufgrund ihrer Online-Skills vorgestellt haben.

  • Öfter mal mache ich mit Schülern Feuer. Meist hat es dann ein Kind dabei, das sagt, es wisse wie das geht, es habe es im Youtube gesehen. Aber das funktioniert eigentlich nie, das Feuer will nicht brennen. Anscheinend sind wir nur in der Lage aus Lehrvideos zu lernen, wenn wir eine gewisse Vorerfahrung haben. Ganz abgesehen davon braucht es zum Feuer machen auch eine gewisse Übung, die man durchs Zuschauen nicht bekommt.

  • Unser Gartenbau-Lehrer sagt z.B., dass innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren ganz viele Arbeiten mit den Schülern nicht mehr möglich sind, die vorher eine Kleinigkeit waren. Leiter klettern z.B. oder Tomaten aufbinden. Viele Kinder trauen sich auch kaum mehr in den See zum schwimmen (auch nicht ins knietiefe Wasser), geschweige denn mit einem Kanu auf's Wasser.

  • Es gibt zunehmend Kinder, die sich nicht gewohnt sind sich draussen zu bewegen oder mal was auszuhalten. Einige haben zu Beginn grosse Angst, wenn sie steil hoch oder runtergehen müssen. Sie jammern über Hitze oder Kälte, können kaum noch Hunger ertragen und für manche sind schon kleinste Verletzungen ein halber Weltuntergang. Wenn man aber mit ihnen übt, wenn man es einfach mit ihnen macht, so kriegen sie oft Spass daran und merken, man stirbt nicht so schnell.

  • Viele Kinder erfassen Dinge extrem schnell. Egal was rundherum geschieht, sie kriegen es mit. Sie können auch 2 - 3 Dinge gleichzeitig tun oder schauen. Allerdings erfassen sie alles sehr oberflächlich und verlieren rasch das Interesse. Wie in den Games, wenn sie Welten erkunden - oder?

Macht ihr auch solche Beobachtungen?




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